Die wuselige Hauptstadt Kambodschas war unsere letzte Stadt in Kambodscha, der wir einen Besuch abstatteten und die allerletzte Station in Südostasien – vorerst.
Anreise
Inhaltsverzeichnis
Mit der Fähre ging es in der früh 6:45 Uhr aus dem Paradies Koh Rong Sanloem zurück auf das Festland. Gegen 9:30 Uhr startete der gebuchte Minibus von Virak Buntham Expess von Sihanoukville nach Phnom Penh. Für uns nicht zeitig genug, den wir konnten die Stadt schon bei unserem ersten Besuch als die Fähre uns nach Koh Rong brachte – so gar nicht ausstehen. Also nichts wie weg. Der Fahrer hatte es besonders eilig und raste was das Zeug hielt. Wir sind beide überhaupt keine ängstlichen Autofahrer, aber bei dem Kollegen wurde uns ab und an mulmig.
Mit einem Remork, einem Moped mit Anhänger zum sitzen, ging es von der Minibus Station zu unserem Hotel. Unser kleines sauberes Zimmer im Richly Boutique Hotel gefiel uns auf Anhieb. Alles da was wir brauchen.
Unser Flug auf einen neuen Kontinent ging 2 Tage später. Wir plante also nur anderthalb Tage in Phnom Phen. Genug um die Highlights zu sehen, einen Eindruck der Stadt zu erhalten und die Zeit reichte sogar, für einen Shopping Center Besuch, ein paar neue Sachen mussten her.
Erster Eindruck von Phnom Penh
Die Hauptstadt Kambodschas liegt am Zusammenfluss des Mekong mit dem Fluss Tonle Sap. Einst ein wichtiges Zentrum in der Khmer- Reichs, sowie in der französischen Kolonialzeit. Jedoch galt die Stadt auch zur Schreckenszeit der Roten Khmer, als Handels,- und Machtzentrum.
Unser erster Eindruck war sehr positiv. Es herrschte eine rege Geschäftigkeit in der Stadt, aber sie war lang nicht so hektisch wie in andere südostasiatische Großstädte.
Der Königspalast
Unser erster Stadtspaziergang führte uns vorbei an der Ufer Promenade des Mekong, am Nationalmuseeum zum Königspalast. Für 10 $ Eintritt konnten wir uns das großzügige Geländes des Königspalastes mit seinen Silber-Pagoden anschauen. Erbaut wurde der Palast 1860 und wird heute immer noch für offizielle Anlässe genutzt. Wir bestaunten die langen Wandgemälde, den königlichen Palast mit dem Thronsaal, den Phochani Pavillon, den Khemarin Palast und die Silber-Pagoden. Wir waren beeindruckt und ließen alles in Ruhe auf uns wirken.
Sisowath Quay
Auf der Promenade der Stadt, die ziemlich sauber für asiatische Verhältnisse war genossen wir ein wenig die Sonne und das bunte treiben.
Killing Fields – Choeung Ek
Am nächsten Morgen ließen wir uns von einem freundlichen Remork Fahrer zu den bekannten Kiling Fields fahren. Dieser ehemals traurige Schauplatz liegt etwas außerhalb der Stadt. Heute befindet sich hier eine Gedenkstätte der Opfer des Roten Khmer Regiems. Es gibt in ganz Kambodscha einige dieser Killing Fields, jedoch ist Choeung Ek das bekannteste. Mit einem Audioguide ausgestattet gingen wir alle Punkte der Gedenkstätte ab und uns schauderte es bei den Erzählungen der hier vorgefallenen Gräueltaten.
Uns hat das ganze sehr an einen Besuch eines Kz´s erinnert. Nur das diese Taten viel jünger sind, denn das Regime um Pol Pot herrschte 1975 – 1979. Aus den Massengräbern werden noch heute Knochen oder alte Kleidungsstücke aus der Erde gespült. Wir konnten sie mit unseren eigenen Augen sehen. Am so genannten Killing Tree flossen mir, Elisa, dann auch ein paar Tränen. Dieser Baum wurde benutzt um Babys und Kleinkinder zu töten. Sie wurden an ihren Beinen gepackt und solang mit dem Kopf dagegen geschlagen, bis sie Tod waren und ins Massengrab geschmissen wurden. Der Audioguide verriet uns, dass beim Fund des Baumes noch Gehirnmasse an ihm klebte.
- Gedenkstupa
- Schädel der Opfer
- Killing Tree
Kosten:
- 17 $ für den Remork Fahrer der uns von den Killing Fields bis zum S-21 und zurück zum Hotel fuhr
- 6 $ p.P. Eintritt inkl. Audio Guide auf deutsch
S-21 / Tuol-Sleng Genozid Museum
Am Nachmittag des gleichen Tages besuchten wir das Tuol-Sleng Museum, das unter der Herrschaft der Roten Khmer als S-21 Foltergefängnis seinem Namen alle Ehre machte. Bevor die roten Khmer in Phnom Penh einmarschierten fungierte der Gebäudekomplex als Schule. Noch heute sind die ehemaligen Klassenzimmer gut erkennbar. Umso abstrakter ist die Vorstellung der Folterungen, die sich in diesen Räumen abspielten. Wir hatten das Gefühl, die Angst und Ungewissheit der Insassen noch in den Räumen und Wänden spüren und riechen zu können. Teilweise sahen wir noch eingetrocknete Blutspritzer an den Wänden. Ein wirklich schrecklicher Ort, der heute als Mahnmal zu sehen ist. Nicht nur für die Taten der Roten Khmer, auch für all die anderen Verbrechen an Menschen, die überall auf der Welt statt fanden und leider immer noch statt finden.
Wer sich genauer mit dem Thema beschäftigen will, dem empfehlen wir sich den Film The Killng Fields – Schreiendes Land einmal anzusehen oder im Internet über Pol Pot und die Roten Khmer die zahllosen Einträge durchzustöbern.
Einige Beispiele:
- https://www.welt.de/geschichte/article139682955/Pol-Pots-Wahn-forderte-taeglich-1400-Menschenleben.html
- https://www.globkult.de/geschichte/zeitgeschichte/513-warum-diktatur-und-voelkermord-das-pol-pot-regime
- https://www.planet-wissen.de/kultur/asien/kambodscha/pwiedierotenkhmer100.html

In anderen Räumen wurden Wände eingezogen, um kleine Gefängniszellen zu schaffen. Die Gefangenen lagen in Fußfesseln darin.
Kosten:
- 8 $ Eintritt p.P. inkl. Audio Guide der auch in deutsch verfügbar ist
Wat Phnom
Tief in Gedanken versunken, nach den Besuchen der zwei schrecklichen Orte, ließen wir uns von unserem Fahrer am Wat Phnom absetzen. Diese 27 m hohe Stupa, die als bekannteste in Phnom Penh gilt, wurde auf einem künstlichen Hügel errichtet. Über mehrere Treppen gelangten wir zur Stupa. Wegen des chinesischen Neujahrsfestes war das Gelände und die Stupa vollgestopft mit Menschen. Dies passte so gar nicht zu unserer Stimmung und so fiel der Besuch ziemlich kurz aus.
Ein böses Spiel zwischen der Hoffnung des Menschen etwas gutes zu tun und leidenden Tieren!
Überall in Asien werden kleine Vögel in Käfigen, gerade vor Touristen Attraktionen zum “Freilassen” angeboten. Sprich man bezahlt dafür, dass der Herr auf dem Foto einen kleinen Piepmatz aus dem Käfig nimmt und der Tourist diesen dann frei lässt. Meist verbunden mit Wünschen oder Hoffnungen, die sich erfüllen sollen. Das schlimme dabei ist nur, solang sie damit Geschäfte machen können, werden immer neue Vögel gefangen genommen und zum “freilassen” angeboten. Wir verabscheuen es und hoffen, dass immer mehr Menschen von dieser traurigen Sache ihre Finger lassen. Denkt daran, ihr tut nichts gutes, wenn ihr einen Vogel vermeintlich freikauft. Vögel gehören in die Natur und nicht in Käfige!!!!
Zentralmarkt
Am Zentralmarkt, der im französischen Art Deko Stil im Jahr 1937 fertiggestellt wurde, besorgten wir uns noch ein zwei Dinge, die wir für Neuseeland dringend brauchten.
- Remork
- Zentralmarkt
Am letzten Tag in Phnom Penh holten wir unsere Wäsche aus der Wäscherei und bereiteten uns seelisch und moralisch auf einen ganz neuen Kontinent vor. Am späten Nachmittag flogen wir mit Air Asia von Phnom Penh nach Kuala Lumpur und kurz vor Mitternacht weiter über die Gold Coast Australien nach Auckland. Nicht gerade der kürzeste Weg nach Neuseeland, aber der günstigste ;-).
Habt ihr schon mal etwas über die Schreckenstaten der Roten Khmer gehört? Eure Meinung dazu interessiert uns sehr. Lasst gern einen Kommentar da.
Eure Crossis
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